Der Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris) gehört zu den häufigen Brut- und Sommervögeln und ist in ganz Mitteleuropa verbreitet. Er ist ein kleiner, unscheinbarer Singvogel, ähnlich der Größe eines Feldsperlings. Sein Gefieder ist braungrau auf der Oberseite und gelblich-weiß auf der Unterseite. Auffällig ist vor allem seine weiße Kehle. Optisch lässt er sich kaum von seiner Zwillingsart, dem Teichrohrsänger, unterscheiden. Der Gesang der beiden Arten gilt aber als sicheres Unterscheidungsmerkmal.
Als Lebensraum bevorzugt der Sumpfrohrsänger vor allem eine dichte Vegetation in Gewässernähe mit beispielsweise dichtem Brennnessel- und Mädesüßbewuchs. Das dichte Gebüsch nutzt er vorwiegend als Versteck und auch die Nester werden im Dickicht gebaut. Die Art gehört zu den Langstreckenziehern, die Vögel überwintern im tropischen Afrika. Er kehrt erst Mitte bis Ende Mai nach Mitteleuropa zurück und gehört somit zu den spätesten Ankömmlingen in der Vogelwelt.
Der Gesang des Sumpfrohrsängers ist vorwiegend in der Dämmerung und nachts zu hören. Er besteht aus einer ununterbrochenen Folge aus pfeifenden und quirlenden Lauten und beinhaltet Imitationen von über 200 Vogelarten, sowohl aus Mitteleuropa als auch aus dem südöstlichen Afrika.
Sein Lebensraum, feuchte Gebiete mit dichter Vegetation, ist durch Habitatverlust und landwirtschaftliche Intensivierung bedroht. Um den
Sumpfrohrsänger zu schützen, sind Maßnahmen wie die Erhaltung und Schaffung geeigneter Lebensräume, die Förderung extensiver Landnutzung und die Vermeidung von Habitatzerstörung erforderlich.