Auch wenn auf den ersten Blick der Lebensraum für Reptilien im Tullnerfeld rar erscheinen mag, so sind hier doch Schlangen und Eidechsen zu finden. In einer landwirtschaftlich dominierten Region bilden wertvolle „Naturreste“, in Form von ungemähten Wiesen & Wegrainen, Heckengebüsch, Brachen und Ähnlichem, einen geeigneten Lebensraum für Reptilien. Außerdem verhelfen reptilienfreundliche Gärten Bestände dieser Tiergruppe zu bewahren und zu schützen. Vielen Menschen sind die anmutigen Tiere willkommene Gäste, da sie u.a. Schnecken und verschiedene Insekten vertilgen. Angst braucht man keinesfalls zu haben, da es im Tullnerfeld keine giftigen Reptilien gibt.
Reptilien gingen aus den prähistorischen Amphibien hervor. Sie besitzen eine harte Außenhaut aus Schuppen zum Schutz vor Verletzungen und Feuchtigkeitsverlust. Der große Durchbruch dieser Tiergruppe gelang dadurch, dass die Fortpflanzung, im Gegensatz zu den Amphibien, aus dem freien Wasser in hartschalige Eier verlegt wurde, wodurch sie wasserunabhängig wurden. Reptilien blieben allerdings bis heute, wie ihre amphibischen Vorfahren, wechselwarm, d. h. sie können ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren und sind abhängig von der Umgebungstemperatur.
Im Mesozoikum (vor 250-70 Millionen Jahren) entwickelten die Reptilien eine enorme Artenvielfalt und dominierten das Tierreich. Nach und nach besiedelten Arten von Schildkröten den Erdball, die sich bis heute nur wenig verändert haben. Auch eroberten Pterosaurier (fliegende Reptilien) die Lüfte und die wohl einzigartigsten Giganten, die je unseren Globus bewohnt haben, begannen alle Teile der Welt für lange Zeit zu bevölkern – die Dinosaurier.