
Die Graugans (Anser anser) verdankt ihren Namen dem typisch grauen Gefieder. Mit ihrem kräftigen rosa-orangen Schnabel und den rosa Beinen ist sie in ihrem Lebensraum Feuchtgebiete, wie Teiche, Flüsse oder Küsten, aber auch Wiesen, Weiden und Stoppelfeldern gut zu erkennen.
Die Gänse sind tag- und nachtaktiv. Fliegend in Trupps zeigen sie die typische V-Formation. Graugänse ziehen nicht nur gemeinsam, sondern leben übers ganze Jahr hindurch in großen Schwärmen zusammen und bilden zur Brutzeit Paare. Bei der Partnerfindung kann es auch zu gleichgeschlechtlichen Paarbindungen kommen. Grauganspaare binden sich meist für lange Zeit oder sogar lebenslang. Dabei geht man von einer Beziehungsdauer von 3 bis 15 Jahren aus, wobei mit einem Höchstalter von 20 Jahren zu rechnen ist. Diese Paarbindung ist überlebenswichtig, da sie das Immunsystem stärkt und den Stress reduziert.
Die Tiere sind nicht nur gesellig, sondern auch kommunikativ. Die Körpersprache verrät einiges über die Stimmung der Gans und sogar auch über ihr Geschlecht. Während die Weibchen zurückhaltender sind, zeigen die Ganter eine erhöhte Wachsamkeit und Kontrolle der Umgebung.
Der Gänseschwarm ist ein Matriarchat. Meist bleiben Schwestern, Mütter und Töchter zusammen, während sich Männchen nach der Geschlechtsreife von ihrer Familie trennen und dem Klan ihrer Partnerin anschließen.