Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) bevorzugt offene Wiesenlandschaften mit mäßig feuchtem Grünland als Lebensraum. Das Gefieder ist braun und schwarz gemustert, der Bauch weiß, die Kehle und Brust orangegelb. Das Braunkehlchen gehört wie das Rotkehlchen und das Schwarzkehlchen zu den Fliegenschnäppern. Es ernährt sich hauptsächlich von Insekten und frisst im Herbst auch Beeren und Samen. Von erhöhten Positionen aus werden die Insekten gejagt und am Boden oder während des Fluges gefangen.
Die Vogelart ist ein Bodenbrüter und bevorzugt als Brutplatz kleine Mulden im Boden, die oft in der Nähe von Büschen gut versteckt sind. Als Zugvogel zieht es im Winter nach Afrika bis südlich der Sahara, von April bis August verweilt es in Mitteleuropa.
Das Braunkehlchen ist stark gefährdet, da sein Lebensraum durch intensive Nutzung unserer Kulturlandschaften verloren geht. Die Zerstörung und Beeinträchtigung seiner Lebensräume führen zu einer starken Bedrohung dieser kleinen Singvögel. Aufgrund intensiver Düngung werden die benötigten Wiesen sehr schnell wachsend und mehrmals im Jahr gemäht. Außerdem führt der Einsatz von Insektiziden und Herbiziden zum Verlust der Nahrungsquellen dieser Vogelart.
Zum Schutz des Braunkehlchens können unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden, wie beispielsweise die Umsetzung von
Wiesenschutzprogrammen für große, zusammenhängende
Wiesenflächen. Das Beibehalten von Altgrasstreifen mit seltenerem
Mähen trägt ebenfalls zum Lebensraumerhalt bei. Reduzierung
von Düngemitteln, Pestiziden und Anpassung der Mähzeiten sind
weitere wirksame Schutzmaßnahmen.